Eine Deutsche Gesandtschaft in Abessinien

Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Die Kaiserliche Sondergesandtschaft ftir Abcssitiien, wclchc im Dezember 1904 Deutschland verlieO, hatte den Auftrag dem Negus Negesti Menelik II. Geschenke zu tiberbringen und mit ilun cinen Handels- und Freundschaftsvertrag abzuschliefien, den die Macht-entfaltung Athiopiens unter der Regierung dieses klugcn Herrschers fur das Ansehen des deutschen Namens und zur FOrderung des deutschen Handels wtinschenswert erscheinen lieB. Das besondere Interesse, das Abessinien - ein wcites Ciebirgsland mit semitischer Bevolkerung und alter christlicher Kirche - vom historisch-philo-logischen und naturwissenschaftlichen Standpunkt aus bietet, legte den Gedanken nahe, die Gesandtschaftsreise zugleich ftir Studien-zwecke auszunutzcn.<br><br>Seine Majestat der Kaiser betraute den als Orientalist wiederholt hervorgetretenen Geheimen Legationsrat und Vortragenden Rat im Auswartigen Atnt Dr. Friedrich Rosen (meinen Bruder) mit der Fuhrung der Expedition. Ihm waren beigegeben:<br><br>Graf Viktor von Fulenburg, Legationssekretar an der Botschaft in London, vordem im Stabe des Grafen Waldersee in China, Vizekonsul Edmund Schuler von der handelspolitischen Abteilung des Auswartigen Amtes, und Georg Becker, Geh. Expedierender Sekretar im Auswartigen Amt.<br><br>Dazu katnen:<br><br>Oberstabsarzt Dr. Hans Vollbrecht, Darmstadt, als Arzt, Kommerzienrat Karl Bosch, Berlin, als Beirat in Handelssachen, und ich selbst,<br><br>Professor Dr. Felix Rosen, Breslau , als naturwissenschaftlicher Beirat und Sammler.