Kinematisch ausgerichtete Knie-Totalendoprothetik

Nationale Register zeigen einen siebenfachen Anstieg der Knie-Totalendoprothesen (TKAs) in den letzten 13 Jahren. In den frühen 1960er Jahren, als TKAs erstmals eingesetzt wurden, wurden die meisten Operationen zur Behandlung von Deformitäten der unteren Extremitäten durchgeführt, die durch rheumatoide Arthritis verursacht wurden. Heutzutage unterziehen sich Patienten in erster Linie einer TKA, wenn osteoarthritische Schmerzen ihre Aktivität einschränken. Trotz Fortschritten in Technologie und Materialien sind bis zu 20 % der Patienten nach einer TKA unzufrieden. Eine Fehlausrichtung der femoralen und tibialen Komponenten ist einer der Gründe für diese schlechten Ergebnisse. Der aktuelle Standard für die Ausrichtung der femoralen und tibialen Komponenten besteht darin, die Komponenten senkrecht zur mechanischen Achse zu positionieren. Diese Technik der mechanischen Ausrichtung des Knies wird unabhängig von der individuellen Anatomie des Patienten angewendet und erfordert häufig einen Weichteilausgleich, um die während der Operation erzeugte künstliche Ausrichtung auszugleichen. Die kinematisch ausgerichtete TKA zielt darauf ab, die natürliche Gelenklinie wiederherzustellen und dabei die Weichteilhülle zu erhalten, um eine normale Kniebewegung zu ermöglichen. Dieses Buch erklärt die Grundlagen und Ziele der kinematischen Ausrichtung, liefert klinische Belege und beschreibt die chirurgische Technik der kinematisch ausgerichteten TKA.